Menü

Grundlagen der Montessori-Pädagogik

Ziel:

Erfassung der Montessori-Pädagogik in seinen Grundprinzipien und deren Bedeutung für den heutigen Bildungsanspruch.

Herausarbeitung grundlegender Basisaussagen wie:

  • Sensible Phansen (Entwicklungspsychologie)
  • Vorbereitete Umgebung
  • Rolle des Erwachsenen
  • Wissenschaftliches Entwicklungsmaterial
  • Polarisation der Aufmerksamkeit (Flow-Learning)
  • Soziale Erziehung und Beziehung
  • Gesaltung und Rahmenbedingungen in der Praxis
  • Elternzusammenarbeit

Maria Montessori (1870 - 1952) ist die Begründerin der Montessori-Pädagogik. Im Focus ihres Ansatzes steht die Persönlichkeitsentwicklung des Kindes im Sinne einer Erziehung zu einem selbständig handelnden und mündigen Menschen. Dabei sind Würde, Respekt, Autonomie, Vertrauen und Wertschätzung im menschlichen Umgang Basalaspekte, die für eine gelingende Praxisumsetzung der Montessori-Pädagogik im pädagogischen Handlungsfeld sehr wichtig sind. Eine bewusst gestaltete Lernumgebung sieht Montessori als notwendige Grundbedingung vor. "Die Vorbereitung der Umgebung und die Vorbereitung des Lehrers sind das praktische Fundament unserer Erziehung" (Montessori 2006, S. 39 f) und "verlangt eine Haltungsänderung des Erwachsenen dem Kind gegenüber" (ebenda, S. 36).

Montessoris Erziehungsverständnis zeugt von der Achtung des Kindes als vollwertigen und gleichwürdigen Menschen, was sie durchgängig in ihren Schriften als eine anthropologische Tatsache begründet. Die Hervorhebung der hohen Bedeutung der Eigenaktivität für die Selbstkonstruktion des Menschen macht Montessori zum Dreh- und Angelpunkt ihres gesamten pädagogischen Konzeptes.

Heute ist die Montessori-Pädagogik eine international verbreitete Pädagogik, die weltweit in Theorie und Praxis zunehmende Beachtung erfährt. Diese seit Jahrzehnten andauernde "Montessori-Renaissance" (Ludwig 2010, XII; Holtstiege 2009, S. 6 ff.) zeigt ihre Aktualität in der gegenwärtigen Bildungsdiskussion.

In diesem Ausbildungs-Modul werden die basalen Prinzipien des Montessori-Modells erarbeitet, mit der Intention, die elementaren Grundsätze und Ziele innerhalb eines pädagogischen Bezugsrahmens hervorzuheben. Der entwicklungspsychologische Aspekt (Sensiblen Perioden), die Lernraumgestaltung (vorbereitete Umgebung) und das Rollenverständnis als lehrender Erwachsener (vorbereitete Lehrerin) werden dabei im Besonderen thematisiert. Das wissenschaftliche Entwicklungsmaterial - üblicherweise als Montessorimaterial benannt - gilt als wichtiger Kristallisierungspunkt und substantieller Bestandteil der vorbereiteten Umgebung. Besonderheiten und Phänomene wie beispielsweise die 'Polarisation der Aufmerksamkeit', der 'absorbierender Geist', die 'materialisierte Abstraktion', etc. werden behandelt und in Bezug auf aktuelle pädagogisch-relevante Theorien gestellt. Des Weiteren werden der Begriff 'Freiheit' nach Montessoris Verständnis in diesem Zusammenhang beleuchtet und auf zwei ebenfalls wichtige Aspekte eingegangen, die das Gelingen einer Praxis à la Montessori fördern: die kollegiale Zusammenarbeit und die partnerschaftliche Elternzusammenarbeit.

(Margareta Harrer, 2015)

Zitiert aus: (und als grundlegende Literatur zur Montessori-Pädagogik empfohlen)

Holtstiege, H. (2009): Modell Montessori. Grundsätze und aktuelle Geltung der Montessori-Pädagogik. (15. Aufl.) Freiburg: Herder.

Ludwig, H., Fischer, Ch., Klein-Landeck, M. & Ladenthin, V. (2010): Editorial der Herausgeber zur wissenschaftlichen Neuausgabe der Gesammelten Werke Maria Montessoris. In: H. Ludwig (Hrsg.). M. Montessori. Die Entdeckung des Kindes. Gesammelte Werke. (XI-XXIV). Freiburg: Herder.

Montessori, M. (2006): Grundgedanken der Montessori-Pädagogik (20. Aufl.). P. Oswald & G. Schulz-Benesch. (Hrsg.). Freiburg: Herder.